Notruf 112
Notruf 112

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Zweenfurth

Was wäre der Mensch ohne das Feuer. Ohne die Hilfe des Feuers, müsste er auf die Gewohnheiten, die Ihm das Leben erst lebenswert machte, verzichten. Solange das Feuer gehütet wurde, war es auch bewacht und konnte kaum ein Schaden anrichten. Mit Erfindung, das Feuer künstlich zu entfachen, ließ die Wachsamkeit der Menschen nach und die Gefahr des Feuers stieg.
 
Jahr 1686:
Um der nachlassenden Wachsamkeit der Menschen und somit der Gefahr des Feuers entgegenzutreten, regelte bereits 1686 eine dörflichen Rechtssatzung, dass bei einer Strafe 20 Groschen innerhalb von 4 Wochen einzuzahlen sind, damit "lederne Feuereimer" angeschafft werden können. Gleichfalls sind noch mehr "Feuerhaken" bereit zu halten. Die ledernen Feuereimer wurden von den Bürgern von Hand zu Hand als Kette bis zur Brandstelle weitergereicht. Das Wasser wurde mit sogenannten Schleifen transportiert. Dies waren eine Art Schlitten auf welchen große mit Wasser gefüllte Bottiche zum Brandherd gezogen wurden. Im 17. Jahrhundert kamen die ersten Feuerspritzen auf.
 
Jahr 1753:
Es existieren "Feuerwagen", die von der Obrigkeit regelmäßig geprüft werden müssen. Wie es kommen musste, brach am 28. September 1753 in Zweenfurth ein großes Feuer aus, dass die dicht aneinander gebauten Gehöfte des ganzen nördlichen Teil des Ortes (ausgenommen der Kirche) und im südlichen Teil ein Gut in Schutt und Asche legte. Die beiden Ortsteile waren anfangs nur die heutige Dorfstraße (nördliche Teil) und die Mühlenstraße (südliche Teil). Hofstaat bzw. Feudalherren erließen Verbote, damit nicht solche Brandkatastrophen, wie hier im Ort, zukünftig weitgehend verhindert werden.
 
Jahr 1825:
Durch Brandstiftung gingen einige Häuser in Flammen auf, nur durch den Einsatz vieler Spritzen konnte das Feuer gelöscht werden.
 
Jahr 1839:
Der Brandschutz und die Bekämpfung von Bränden stehen im Zusammenhang mit der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Auch Zweenfurth war davon geprägt. Aus einem Dienstbuch "Reihenfolge der Spritzenfuhre" vom 24.06.1839 ist ersichtlich, dass bereits zu dieser Zeit in Zweenfurth eine Handdruckspritze existierte. Hofbesitzer sind aufgeführt, die bei Feuer einen bestimmten Dienst an der Spritze leisten mussten und das während eines ganzen Jahres. Die Ortsobrigkeit war zu dieser Zeit die Universität Leipzig, die Ordnung legte der Dorfrichter mit den Gerichtsschöffen fest. Gemeindevorstand war Johann Friedrich Mühlberg. Diese Protokollierung reicht bis in das Jahr 1848.
 
Zeit vom 24. Juni 1839 bis zum 24. Juni 1840

"An der Spritzenfuhre"    "An der Spritzenfuhre" - Männer, die die Spritze zogen:   Gottfried Winter, Christoph Hahn, Gottlieb Lochmann, Gottlieb Risch, Christian Mühlberg

"An der Hand"                "An der Hand" - Männer, die die Pumpenhebel bedienten: Christian Gärtner David Lochmann Heinrich Risch Gottfried Lochmann Christian Möbius
 
Jahr 1875:
Zweenfurth gehört zur Amtshauptmannschaft Grimma
 
Jahr 1907:
Erstmalige Erwähnung einer Pflichtfeuerwehr.
Als Führer der Wachmannschaft wird Paul Mühlberg. 
Die Dienstzeit der Pflichtfeuerwehr wird von 18 bis 40 Jahre festgelegt.
 
Jahr 1908:
Neuordnung der Mannschaft im März:
Gutsbesitzer Karl Mahler wird Führer einer Löschmannschaft, Stellvertreter wird Alfred Höppner
Neuordnung der Mannschaft im Dezember:
Führer der Löschmannschaft wird Alfred Höppner, Stellvertreter wird Felix Hahn
Führer der Rettungsmannschaft wird Emil Sperling, Stellvertreter wird Wilhelm Wöpke
Führer der Wachmannschaft wird Richard Bernhardt, Stellvertreter wird Max Sander  
 
Jahr 1909:
Der Gemeinderat beschließt zur sonntäglichen Spritzenprobe für die Mannschaften ein Fässchen Bier aus  der Feuerlöschkasse zu bewilligen.
 
Jahr 1911:
Führungswechsel bei der Löschmannschaft:
Führer der Löschmannschaft bleibt Alfred Höppner, Stellvertreter wird Emil Jäger 
Führer der Rettungsmannschaft bleibt Emil Sperling, Stellvertreter bleibt Wilhelm Wöpke
Führer der Wachmannschaft bleibt Richard Bernhardt, Stellvertreter bleibt Max Sander
 
Jahr 1912:
Führungswechsel bei der Lösch- und Rettungsmannschaft:
Führer der Löschmannschaft bleibt Alfred Höppner, Stellvertreter wird Otto Böhse
Führer der Rettunngsmannschaft bleibt Emil Sperling, Stellvertreter wird Karl Mahler
Führer der Wachmannschaft bleibt Richard Bernhardt, Stellvertreter bleibt Max Sander
 
Im Oktober fasst die Gemeinde Zweenfurth den Beschluss, dass bei einem Feuer in der „Alexander Schumann Wachstuch- und Ledertuchfabrik“ in Zweenfurth per Mann 5 Mark zu geben und den Mannschaften, welche mit bei der Spritze mitgedrückt haben, 1 Mark zu bewilligen sind. Zusätzlich sollen für eine Nachtwache bei einem Feuer im Dorf, wenn solche gestellt wird, per Stunde mit 50 Pfennig entschädigt werden. Es sollen 60m Spritzenschlauch angeschafft werden. Die „Alexander Schumann Wachstuch- und Ledertuchfabrik Zweenfurth“ liegt auf Zweenfurther Flur. Heute bekannt unter den Namen Wachstuchfabrik Borsdorf oder Kunstleder Borsdorf.
 
Jahr 1913:
Beschlussfassung
Ab 06. Juli 1913 ist regelmäßig eine Spritzenprobe abzuhalten. Jeder Mann der Pflichtfeuerwehr, welcher anwesend ist, erhält 1 Marke im Wert von 30 Pfennig.
 
1914 - Beginn 1. Weltkrieg
 
Jahr 1914:
Führungswechsel bei der Löschmannschaft:
Führer der Löschmannschaft wird Alfred Weichhold
Führer der Rettunngsmannschaft wird Alfred Höppner
Führer der Wachmannschaft wird Emil Sperling
 
Jahr 1915:
Beschlussfassung:
Während des ersten Weltkrieges wird die Altersgrenze der Pflichtfeuerwehr verändert. Das Mindestalter wird von 18 Jahre auf 15 Jahre festgesetzt. Die Obergrenze wird von 40 auf 45 Jahre angehoben. Zwei neue Feuereimer sollen angeschafft werden.
 
Jahr 1918 - Ende 1. Weltkrieg

Nach dem ersten Weltkrieg existierte in der Gemeinde Zweenfurth weiter eine Pflichtfeuerwehr. Alle Männer im verpflichteten Alter mussten im Falle eines Schadensfeuers zum Spritzenhaus am Mühlengraben laufen und mit Hilfe der Handdruckspritze dem Brand zu Leibe zu rücken. Das Signal zum Einsatz verkündet ein Feuerwehrhorn, geblasen von einem dafür zuständigen Feuerwehrmann, der mit dem Fahrrad, so schnell er konnte, durchs Dorf fuhr. Die Spritze wurde von Pferden gezogen, 12 Mann waren nötig, sie in Aktion zu setzen. Einen regelmäßigen Dienst oder eine zielstrebige Ausbildung gab es zu dieser Zeit nicht.

21 Zweenfurther verloren im Krieg ihr Leben, darunter auch mehrere Feuerwehrkameraden.

Zwei neue Wassereimer sollen angeschafft werden.

Jahr 1921:
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Zweenfurth

Aus historischen Protokollbüchern der Zweenfurther Wehr ist zu entnehmen, dass am 17. April 1921 ein Feuer großen Schaden an einem Stallgebäude eines Gutshofes in Zweenfurth anrichtete. Die Kameraden der Pflichtfeuerwehr Zweenfurth und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Borsdorf, die als 2. Spritze mit Pferden eingefahren war, bekämpften das Feuer. Dieses Schadensfeuer war der Anstoß, dass eine wirkungsvolle Brandbekämpfung mit der üblichen Art und mit einer so bescheidenen Ausrüstung, für solch ein Ausmaß nicht mehr ausreichte. Um besser ausgerüstet und ausgebildet zu einem Brand auszurücken und diesem zu Leibe rücken zu können, regte der Bauhandwerker Paul Gebel an, eine Freiwillige Feuerwehr im Ort zu gründen. Sein Ruf fand Gehör und Zustimmung. Arbeiter, Bauern, Landarbeiter und Handwerker des Ortes, 18 an der Zahl, fanden sich zusammen und gründeten die "Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth", um ihre Kraft und Zeit einzusetzen, um bei Ausbruch eines Feuers oder einer Katastrophe das Leben und das Eigentum ihrer Mitbürger zu schützen. Aus dem 1. Protokollbuch ist das Datum 09. Juni 1921 zu entnehmen. Zu den Gründern gehörten Paul Gebel als 1. Leiter der Wehr, Alfred Höppner, Oskar Birnbaum, Martin Birnbaum, Walter Bernhardt, Oskar Dathe, Kurt Große, Walter Kettner, Fritz Knöfler, Walter Knöfler, Hermann Köppge, Hermann Mathäa, Walter Menzel, Oswin Remler, Kurt Remler, Arthur Richter, Walter Schleußner und Arthur Wildecke.

 
FW.1
Gründungsmitglieder mit einer Handdruckspritze
 
Die Pflichtfeuerwehr löste sich in Folge auf, die Mitglieder wechselten in die Freiwillige Feuerwehr. Als Einsatzmittel diente eine vorhandene Handdruckspritze. Von der Gemeinde war nicht viel von Hilfe zu verspüren. Es gab im Gemeinderat sogar Gegner für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Im Laufe der Jahre kamen Arbeiter, Bauern und kleine Handwerker des Ortes hinzu, Sie waren bereit, sich in ihrer Freizeit eigens zu qualifizieren, um im Falle eines Schadensfeuers das Leben und das Eigentum ihrer Mitbürger vor den Flammen zu schützen. Die Männer hatten über 5 Jahre weder Uniform noch Schutzkleidung zur Ausübung ihres Dienstes. Eine Tatsache die für uns, die wir alle materielle und technische Hilfe von Seiten des Staates erhalten, unvorstellbar ist. Vielleicht war die Inflation mit Schuld daran. Aber nach und nach wurden Helme, Uniformen, Steigergurte, Steigerleitern und andere Ausrüstung angeschafft.
 
Alfred Höppner wird neuer "Kommandant" der Freiwilligen Feuerwehr Zweenfurth b. Leipzig
 

Am 22. Oktober 1921 stellt Kommandant A. Höppner einen Antrag an die Kirche Zweenfurth. „Unterzeichner gestattet sich hiermit an Sie das Gesuch zu richten, betr. Benutzung des Kirchturms zum Trocknen der Spritzenschläuche. Wir sind der Anschauung, solange wir noch keine eigene Stätte haben, wo wir unsere Schläuche trocknen können, den Kirchturm, da er sich am besten dazu eignet, zu benutzen. Durch ein sachgemäßes Trocknen der Schläuche wird die Haltbarkeit derselben bedeutend erhöht und somit der Gemeinde so manche Ausgabe erspart. Wir müssen jetzt das Trocknen auf einen Zaun vornehmen, was ungefähr drei Tage dauert, dagegen im hängenden Zustand, wie sie am Kirchturm angebracht werden könnten, wären die Schläuche an einem Tag trocken. Sollten Sie befürchten, dass das Ansehen des Kirchturmes zu leiden hätte, so glaube ich, wäre das weniger der Fall, wenn wir die Seite nach dem Schulhause dazu benutzten. In der Hoffnung, dass Sie uns angesichts des allgemeinnützigen Unternehmens unsere Bitte nicht abschlagen, sehen wir Ihrem gefl. Bescheid in Kürze entgegen. Gott zur Wehr dem nächsten zur Wehr gez. A. Höppner Kommandant". Wie der Antrag seitens der Kirche entschieden wurde, ist nicht bekannt.

So schwer die Zeit auch war, fürs kulturelle Leben hatten die Wehrmänner von Anfang an etwas übrig. Unmittelbar nach dem Gründerjahr bildete sich die „Jazz-Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Zweenfurth“.
 
ffw musik
Jazz-Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Zweenfurth
 

Jahr 1927:

Am 20. April 1927 wurde in einer Monatsversammlung beschlossen, für die Jazz-Kapelle eine weitere Trommel und weiterer Röcke anzuschaffen Ein Gemeindevertreter beschwerte sich, dass die Kapelle (in den Unterlagen auch Spielmannszug genannt) abends nach 10 Uhr mit Musik durch das Dorf gezogen ist, dies soll zukünftig unterbleiben.
 

Jahr 1928:

Erst gegen Ende der zwanziger Jahre erhielt die Wehr Ihre erste Motorspritze, war damit bereits zu mehreren Einsätzen im Handzug ausgerückt.
Franz Müller wird zum Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr gewählt.
Gas-Steigerlampen werden als Ersatz beschafft.
 

Jahr 1929:

Am 11. Mai 1929 findet das 8. Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Zweenfurth statt.
Herr Gutsbesitzer Mahler hat seine Genehmigung zum Trocknen der Schläuche gegeben
 

Jahr 1930:

Das geplante 9. Stiftungsfest am 17. Mai 1930 muss wegen der allgemein schlechten Wirtschaftslage ausfallen.
Im Gasthofgarten ist ein 12m langer Mast zum Trocknen der Schläuche gesetzt worden.
Die Gemeinde beschafft eine neue Motorspritze.
 

Jahr 1931:

Stiftungsfest 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth
Am 13. und 14. Juni 1931 feiert die Freiwillige Feuerwehr Ihr 10-jähriges Bestehen mit einem gefüllten Festprogramm im Ort und auf dem Saal im örtlichen Gasthof. Eine große Schauübung in der Ortsmitte wurde vorgeführt. An dieser Übung nahmen die Fabrikfeuerwehr der „Wachstuchfabrik Alexander Schumann Zweenfurth“ sowie der „Sanitätszug Borsdorf“ teil.
 

Jahr 1936:

Gründung eines Vereins „Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth“
Am 28. September 1936 gründet sich der Verein „Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth über Leipzig – C 2“, eingetragen im Vereinsregister beim Amtsgericht Grimma mit der Nummer 100. Vorstand ist der Führer der Wehr Schmiedemeister Franz Müller und dessen Stellvertreter Gastwirt Alfred Weichold. Die Gründungssatzung ist der Wehr erhalten geblieben. Aufgrund einer dienstlichen Verordnung über das Feuerlöschwesen vom 24.10.1939 musten die Vereine aufgeben. Alle von den Freiwilligen Feuerwehren gebildeten Vereine wurden zum 27.11.1939 aufgelöst. Deren Vermögen gingen an die Gemeinden über.
 

Mitte der dreißiger Jahre wird das Feuerwehrwesen politisch geprägt. Die Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth ist Mitglied im Kreisfeuerwehrverband Grimma und gehört zum Landesfeuerwehrverband Sachsen.

1939 - Beginn 2. Weltkrieg

Jahr 1939:

Viele Kameraden mussten in den Krieg ziehen.
 
Jahr 1940:

Der Landrat von Grimma (Herr Etienne) erklärte, dass jede Gemeinde über 400 Einwohner eine freiwillige Feuerwehr und über 800 Einwohner eine Motorspritze besitzen muss. Nach einer mehrmonatigen Wartezeit konnte der Wehr eine 800 Liter Motorspritze übergeben werden. Die Kriegsjahre gingen auch hier in der Wehr nicht spurlos vorüber. Der Landrat ordnete an, mit den nötigen Kraft- und Betriebsstoffen sparsam umzugehen und mit dem immer stärker werdenden Zensus in der Gemeinde, alle Männer bis 60 Jahre, zum Feuerwehrdienst heranzuziehen. Falls dies nicht ausreicht, muss auf Frauen zurückgegriffen werden. Junge Männer, die noch nicht das Wehrdienstalter erreicht haben, wurden vom Bürgermeister aufgerufen, den Dienst in der Feuerwehr aufzunehmen.

1945 - Ende 2. Weltkrieg

Im Zuge der Neuordnung der Feuerwehren, sowie der Organisation des Feuerlöschwesens nach 1945 unterstanden die Feuerwehren bis 1950 den Kreis – und Landesbrandschutzämtern.

Jahr 1945:

Nach dem Ende des Krieges, war die Wehr kaum noch einsatzfähig.

Mit viel Vertrauen in die eigene Kraft und aus eigener Initiative gingen die Kameraden an den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr unseres Ortes. Wehrführer Franz Müller scheidet aus. Neuer Wehrführer wird Kurt Friedrich, welcher durch die Kreisfeuerwehrentscheidung Grimma bestellt wird. Es gab Neuanträge von Jungwehrmännern, die alle aufgenommen wurden. Die Wehr selbst wurde neu aufgestellt. Durch die Neugestaltung der neu geschaffenen Lage sind alle Kameraden der Wehr zur neuen Arbeit zusammengetreten, um im Sinne der Freiwilligkeit ihren Dienst für die Gemeinde zu leisten. Einige Kameraden scheiden durch Alter aus der Wehr, bleiben aber als Förderer der Wehr als passives Mitglied in der Wehr. Es wurde beschlossen, Übungen regelmäßig durchzuführen, um die Ausbildung zu festigen, um der Wehr wieder auf die alte Höhe ihrer bekannten Leistung zu bringen. Die älteren Kameraden, die nicht zum Kriegsdient gezogen worden und die aus der Kriegsgefangenschaft zurück gekehrten Kameraden gaben sich Mühe, die jungen Männer recht schnell zu einsatzfähigen Feuerwehrmann herauszubilden. Leider sind durch den Umsturz sehr viel wertvolles Material verloren gegangen, welches sehr schwer zu beschaffen ist. So nahmen die hier im Ort stationierten Amerikaner unseren Spritzenanhänger und weitere Ausrüstung mit. Alle aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten alten Kameraden danken ihren alten Wehrleiter für sein Interesse an der Wehr und seiner geleisteten Arbeit während ihrer Abwesenheit der vielen Jahre und geloben in dem alten Sinne ohne Politik der Wehr zum Wohle der Gemeinde Zweenfurth ihre Arbeit zum Dienst zu leisten.

Jahr 1946:

Das 1844 erbaute Spritzenhaus am Mühlgraben war in einem miserablen Zustand.

 
altes spritzenhaus
Foto nach Teilrestaurierung um 1990
 

Die Wehr zog aus dem alten Spritzenhaus in eine alte Scheune mit Tenne in die Ortsmitte. Das gemeindliche Gebäude konnte nach umfangreichen Umbaumaßnahmen in Nutzung genommen werden. Möglichkeiten für Uniformen, Stellplatz für einen fahrbaren Untersatz, ein Vorratsbunker für Kraftstoffe, wie auch ein Schlauchaufzug zum Trocknen der Schläuche kamen in den Folgejahren hinzu.

Jahr 1947:

Albert Franz wird neuer Wehrleiter
 
Jahr 1948:
Ein alter nicht mehr fahrbereiter PKW vom Typ „Wanderer“ vom Hersteller Auto Union wurde sichergestellt. In einer Protokollniederschrift wird auf die Sicherstellung eines Fahrzeuges im Nachbarort Althen Bezug genommen. Ob es sich hier um dieses Fahrzeug handelt, ist nicht nachvollziehbar, aber anzunehmen. In Eigenleistung der Kameraden begann der Umbau am Fahrzeug. Der Aufbau wurde runtergeschnitten, eine Pritsche mit Spriegel und Plane wurde aufgebaut. Mit diesem Umbau war es möglich, zum Fahrer und Beifahrer weitere 6 Kameraden zu transportieren und als Zugfahrzeug für einen Tagkraftspritzenanhänger zu nutzen.
 
Im Zuge der Neuordnung der Feuerwehren sowie der Organisation des Feuerlöschwesens nach 1945 unterstanden die Feuerwehren bis 1950 den Kreis – und Landesbrandschutzämtern.
 
Jahr 1950:
Nach 1950 unterstanden die Feuerwehren nicht mehr den Kreis – und Landesbrandschutzämtern, sie wurden der Deutschen Volkspolizei angeschlossen. Ab dem Jahre 1956 unterstanden sie den örtlichen Räten der Städte und Gemeinden.
 
Jahr 1952:

Zweenfurth wird vom Landkreis Grimma dem Bezirk Leipzig / Kreis Leipziger Land zugeordnet.

Jahr 1953:

Rolf Müller wird neuer Wehrleiter

Jahr 1956:

Die DDR verkündet das erstes Brandschutzgesetz. Für die Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren werden die Rechte und Pflichten näher geregelt. Bezeichnungen, wie Brandschutzorgane, Abteilung Feuerwehr, Brandschutzinspektionen und Feuerwehrkommandos halten Einzug.

Jahr 1958:

Zweenfurth erhielt ersten Motorsirene

Jahr 1959:

Für den abwehrenden Brandschutzes wurde ein erster Löschwasserbrunnen errichtet.

Jahr 1960:

Aufstellung eines Schlauchtrockenturmes am Feuerwehrgebäude.

Jahr 1961:

Die Zweenfurther Wehr nimmt erstmalig an Feuerwehrwettkämpfen in der Disziplin 4x100m Bahn in Zwenkau teil.

Jahr 1963:

Ein Wanderer als Ersatzteilspender wurde beschafft. Dieser wurde zerlegt, um Ersatzteile für das Zugfahrzeug der FFW auszubauen. Wehrleiter Rolf Müller dankt im Namen der Wehr dem VEB Sondermaschinenbau Engelsdorf (Leitung G. Schütze) für die Hilfestellung beim Umbau des Mannschaftswagens. Der „Wanderer“, welcher neue Bereifung, neue Lichtleitungen, neue Lichtmaschine und Anlasser, sowie einen Motortausch bekam, wurde noch mit einer Anhängekupplung und neuem Dachaufbau ausgestattet. Dieses Fahrzeug diente als Mannschaftswagen und Zugfahrzeug für einen Tragkraftspritzenanhänger.

ffw wandererWanderer Auto-Union

Jahr 1967:
Das erste eigens aufgebaute Einsatzfahrzeug vom Typ "Wanderer" wird von der Gemeinde Zweenfurth nach Baalsdorf überführt. Der Wanderer wird durch ein modernes Kleinlöschfahrzeug KLF 8 - TS 8 vom Typ Barkas „B1000“ mit Tragkraftspritze „TS- 8“ und Schlauchanhänger seitens der gemeinde Zweenfurth ersetzt. Dieses Fahrzeug wurde 1963 im VEB Barkas-Werk Karl-Marx-Stadt entwickelt und kostete 40.000,00 Mark. Das Fahrzeug bekam den Namen IFA-Schnelltransporter Barkas B1000 mit einer Nutzlast von 1000 kg. Dies war zugleich eine neue Generation der Frontlenker-Kleinlöschfahrzeuge auf Barkas B1000-Fahrgestell, die in Serie gefertigt wurden. Da in den örtlichen Gemeinden und Betriebsfeuerwehren der Brandschutz gewährleistet sein musste, wurde die kostengünstige Variante des wendigen Kleinlöschfahrzeuges mit eingeschobener Tragkraftspritze (KLF - TS 8/8) auf Barkas im VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz gefertigt. Das Fahrzeug bot für eine Besatzung von 1:4 (5 Mann, zwei im Fahrerhaus und drei im Aufbau) und ihre persönliche Ausrüstung ausreichend Platz. Das Fahrzeug zeichnete sich besonders durch seine erweiterte Ausrüstung für eine Löschgruppe aus. Im Aufbau befinden sich die Sitze für den Trupp, Gerätekästen und, zur besseren Entnahme der schweren Geräte, ein nach hinten ausziehbarer Geräteschlitten. Der Geräteschlitten ist auf einem ausziehbaren Rollrahmenfahrgestell gelagert, dieser hatte an einer Seite zwei schwenkbare Räder und auf der anderen Seite zwei Rollen, die in U-Profilschienen laufen. Auf den Gestell ist quer stehend hinten eine Tragkraftspritze 8 (TS 8), C-Schlauchhaspel und ein Gerätekasten für B und C- Schlauchmaterial, Saugkorb und Weidenschutzkorb, Reduzierungsstücke, Hakenschlüssel, Strahlrohre und Verteiler. Die Tragkraftspritze TS 8 hat eine Nennförderleistung von 800 l/min. bei einen Nennförderdruck von 8 bar und einer Nennförderhöhe von 1,5 Metern. Zusätzlich wurden für den Löschtrupp drei Druckluftatemgeräte (PA) im Aufbau untergebracht und für die kalten Monate eine Benzinheizung im Kofferraum installiert. Einen Schlauchhaspel-Nachläufer mit 80 m B-Druckschlauch für die Wasserförderung rundet die Einsatzmöglichkeiten ab. Auf dem Aufbau befinden sich vier Sauglängen a 2500 mm nebeneinander auf einer Dachhalterung verstaut. Nach Entnahme der Geräte kann das Fahrzeug bedingt als Transportfahrzeug zum Heranführen von operativen Reserven (z.B. weiteren Einsatzkräften, Schläuchen, Löschmitteln, Zusatz- oder Sonderkleidun, für die Einsatzkräfte, Verpflegung, Nachrichtenmitteln) verwendet oder auch als Befehlsstelle der Feuerwehr eingerichtet werden. (Quelle FW-Verein Bad Doberan e.V.)
 
ffw barkas
Kleinlöschfahrzeug KLF - TS 8  Barkas B 1000
Jahr 1968:
Zur Stärkung der Brandschutzkontrollen im Ort gründete sich eine eigene Frauengruppe mit 6 Kameradinnen. Ihr war der "Vorbeugende Brandschutz" auferlegt. Unter Einhaltung der Brandschutzgesetze und Brandschutzbestimmungen galt es, dem Bürger zur Vorsicht beim Umgang mit Feuer und offenem Licht zu ermahnen sowie auch landwirtschaftliche, gewerbliche und gesellschaftliche Einrichtungen zu überprüfen. Die Gemeinde Zweenfurth hatte zu dieser Zeit bereits viele private Grundstücke, örtliche Handwerksbetriebe, landwirtschaftliche Flächen und Betriebe wie Kälber- Bullen – und Schweinemastanlagen sowie Lager für Stroh und Getreide.
 
Jahr 1973:
Die Gemeinde Zweenfurth wird zum 01. Juni 1973 in die Nachbargemeinde Borsdorf eingemeindet.
 
Jahr 1974:
Der Feuerwehrsport nahm hier in Zweenfurth in den 70-zigern eine immer zentralere Rolle ein. Unzählige Trainingseinheiten, verbunden mit vielen Einzel- und Gruppenwettkämpfen im Wirkungsbereich sowie bei Kreis- und Bezirksausscheiden folgten. Kamerad Hellmuth Melzer holt 1968 beim Kreisausscheid in Eythra auf der 100m Hindernisbahn in 41 Sekunden die 1. Goldmedaille für Zweenfurth. Die Zweenfurther Wettkampf-Gruppe qualifiziert sich durch vorderste Plätze in der Disziplin „Löschangriff“. Zweenfurth wird 1974 Kreis- und Bezirksmeister. Am 21. September 1974 vertreten die Zweenfurther den Bezirk Leipzig bei den 12. Zentralen Wettkämpfen im Feuerwehrsport im Stadion des Friedens in Leipzig in der Disziplin „Löschangriff“. Unter Leitung des Kameraden Rolf Müller gewannen unsere Kameraden und wurden DDR-Meister. Dieser Titel wurde zünftig gefeiert. Der Rat des Kreises übergab der Wehr 300 Mark an Prämie, die Gemeinde Borsdorf 500 Mark, sowie 80 Mark erhielt jeder Kamerad der Gruppe.
 
fw 156
 
fw 157
 
fw 163neu
 
Dieser Titel ist ein Verdienst der Kameraden Horst Dworniczak, Rolf Müller, Klaus Arnold, Karl-Heinz Bischoff, Helmuth Melzer, Frank Tobias, Wido Schütze und Günter Weger (v.l.)
 
Jahr 1976:

Herold Braun wird neuer Wehrleiter

Jahr 1977:
Als Verdienst für Ihre Arbeit im Brandschutz und Feuerwehrkampfsport erhielt die FFW Zweenfurth vom Rat des Kreises ein neues größeres Löschfahrzeug LF 8 - TS 8 vom Typ Robur LO 2002 mit Schlauchtransportanhänger, dass das Kleinlöschfahrzeug Barkas B 1000 ablöste. Das Kleinlöschfahrzeug wechselte in eine andere Wehr im Regierungsbezirk Leipzig. Das Löschgruppenfahrzeug LF 8 auf Robur LO 2002 A aus dem VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz löste den leistungsschwächeren Typ LO 1801 A ab. Das Prinzip, einen Lkw zu einem Löschfahrzeug umzurüsten, hatte sich damals gut bewährt, da diese über gute Fahreigenschaften im Gelände, Watfähigkeit und Steigfähigkeit verfügten. Die Fahrerkabine ist in Ganzstahlbauweise gefertigt und bot dem Fahrer (Maschinist) und dem Gruppenführer Platz. Vorn hinter der Kühlerverkleidung befindet sich eine festeingebaute vom Fahrzeugmotor angetriebene Vorbaupumpe (FPV 8/8), die eine Nennförderleistung von 800 l/min bei einem Nennförderdruck von 8 bar erreicht. Der Aufbau ist palettenartig und in Gemischtbauweise (Stahl, Holz, Kunststoff) gefertigt, wo die Mannschaft (bis zu acht Feuerwehrleute) und die umfangreiche feuerwehrtechnische Ausrüstung ihren Platz finden. Hervorstechend war hier die lichtdurchlässige Plane als Neuerung zu den Vorgängermodellen. Seitlich befand sich auf der Fahrerseite eine eingeschobene Tragkraftspritze (TS 8) zur Wasserentnahme, die mit vier Mann entnommen werden musste. Diese Fahrzeuge konnte in zahlreichen Varianten schnell und unkompliziert umgerüstet werden, wie z.B. als Mannschaftstransportwagen, als Gerätewagen mit Kranausleger, als Schlauchwagen oder als Tanklöschfahrzeug mit einer Wassertankblase mit 900 Liter Inhalt. Die Zweenfurther waren einen Schritt voraus, neben dem Schlauchtransportanhänger (STA) wurde ein zweiter Anhänger unter Regie des damaligen Wehrleiters und Schmiedemeisters Rolf Müller aufgebaut. So blieb das Fahrzeug in seiner Form als Löschfahrzeug erhalten und konnten bei einem Brandereignis 900 Liter Wasser mit an die Einsatzstelle bringen. Es bestand eine Sprechverbindung vom Mannschaftsraum zur Fahrerkabine, sperrige Geräte wie vier Steckleiterteile, Klappleiter, Einreißhaken befinden sich unter der Plane über Kopfhöhe verstaut. Ein 0,5-kW-Notstromaggregat für die Speisung der Arbeitsscheinwerfer rundet die Einsatzmöglichkeiten ab. Sechs Stück A-Sauglängen befinden sich direkt unter dem Aufbau in einem separaten Kasten. Zusätzlich wird in der Regel ein Schlauchtransportanhänger (STA), der ausreichend Schlauchmaterial (600 Meter B-Schläuche in Buchten) für die Wasserversorgung über lange Wegstrecken, welches auch während der Fahrt verlegt werden kann, mitgeführt. Der Robur erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h und ist mit einem 55,2 kW (75 PS) leistenden luftgekühlten Vierzylinder-Viertakt-Ottomotor ausgestattet. Zur Brandbekämpfung, Gefahrenbeseitigung und/oder technischen Hilfeleistung wird das Löschfahrzeug auch heute noch überwiegend in ländlichen Regionen Ostdeutschlands eingesetzt.
 
ffw lo
Löschgruppenfahrzeug LF 8 - TS 8  Robur - LO 2002 A
 
Jährlich fanden ab den 70-iger Jahren so genannte KFZ-Appelle statt. Kameraden wurden von Ihren Vorgesetzten in den Betrieben für die jährlich stattfindende KFZ-Pflege von der Arbeit freigestellt. Fahrzeuge und die verlasteten Gerätschaften wurden erneuert, lackiert und auf Hochglanz poliert. Aber auch jährlich stattfindende Überprüfungen des Leistungs- und Ausbildungsstandes der Freiwilligen Feuerwehren im Rahmen von Leistungsvergleichen hatte stattgefunden. Die FFW Zweenfurth konnte mehrere Leistungsstufen sowie 1979 den Titel „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“ erringen und diesen Titel bis zum Ende der DDR im Jahre 1989 verteidigen.
 
80-ziger Jahre
Das System „Stützpunktfeuerwehren“ wird eingeführt. Dies waren ausgewählte leistungs- und personalstarke Freiwillige Feuerwehren, die über einen entsprechenden Löschfahrzeugbestand verfügten und in der Lage waren, innerhalb von 20 Minuten den entsprechenden Einsatzort bzw. die örtlichen Wehren zu erreichen. In unserem Wirkungsbereich war dies die Freiwillige Feuerwehr Engelsdorf.
 
Jahr 1989 - Ende der DDR
Die Wende ging auch an unserer Freiwilligen Feuerwehr nicht spurlos vorüber. Mit der Auflösung der staatlichen Organe zerfielen die überörtlichen Leistungsstrukturen der Feuerwehren. Über mehrere Jahre wurde der Brandschutz mit bestem Wissen und Gewissen weitergeführt. Viel Verunsicherung war in den Wehren zu spüren.
 
Jahr 1990:
Die Gemeinde Borsdorf gehört zum neuen Landkreis Leipzig.
 
Jahr 1990:
Am 02. Juli 1992 wird das „Sächsische Brandschutzgesetz“ erlassen. Dies stellt wieder klare Verhältnisse für die Arbeiten der Freiwilligen Feuerwehren her. Die Aufgabenstellungen und die Einsatzpalette der Freiwilligen Feuerwehren hatte sich verändert und vergrößert. Die Brandbekämpfung war nicht mehr nur die Hauptaufgabe der Feuerwehr. Der Bereich „Technische Hilfeleistung“ wurde Ihnen mit übertragen. Plötzlich gehörten Verkehrsunfälle oder andere technische Hilfeleistungsaufgaben mit zum täglichen Einsatzgeschehen. Eine sprunghaft angestiegene Verkehrsdichte mit steigender Unfallhäufigkeit und andere bislang ungewohnte Erscheinungsformen im täglichen Zusammenleben der Menschen waren erkennbar. Ehrenamtliche Kreisbrandmeister werden bestellt.
 
Jahr 1992:
Ab 1992 hat die Gemeinde Borsdorf erste größere Anschaffungen bzw. Investitionen getätigt. Das Feuerwehrgebäude erhielt erstmals einen Farbanstrich (Eigenleistung der Kameraden) und eine neue Motorsirene. 
 
sanierung gh
 
sanierung gh2
 
Sirenen in der DDR waren auf privaten Häusern geläufig, mussten aber nach der Wende weichen. In Zweenfurth befand sich eine Sirene auf dem Wohnhaus des ehemaligen Gasthofgebäudes, heute ein Wohnhaus. Da das Feuerwehrgerätehaus sich gegenüber befand, wurde mit dem damaligen Wehrleiter und der Gemeindeverwaltung Borsdorf festgelegt, eine komplett neue Sirenenanlage käuflich zu erwerben (6.500,00 DM) und auf das Dach des Feuerwehrgerätehauses zu installieren. Für den Bau und Errichtung des Mastes wurde Schmiedemeister Rolf Müller beauftragt. Firma Kunert hat die Kranarbeiten übernommen.
 
FW 262
 
FW 263
 

Im Zusammenwirken mit dem damaligen Kreisbrandmeister Steffen Ludewig und mit Zustimmung der Gemeinde Borsdorf, konnte neben dem bestehenden Löschfahrzeug ein zweites Fahrzeug für die FFW Zweenfurth von der Landesfeuerwehrschule erworben werden. Es sollte als eine Art "Spezialfahrzeug zum Ausleuchten von Einsatzstellen" im Gemeinde- und Kreisgebiet zum Einsatz kommen. Dieses Fahrzeug wurde zum Teil in Eigenleistung zu einem Sonderfahrzeug „Gerätewagen Licht“ aufgebaut. Nach der Wende fehlte zum Großteil bei allen Wehren die spezielle Technik zum Ausleuchten von Großschadenslagen bei Dunkelheit. Dieses Fahrzeug hatte sich bis 1996 mehrfach in der Gemeinde und im Landkreis bei Großschadensereignissen bewährt.

 
barkaslicht
Barkas B 1000  Gerätewagen - Licht
Jahr 1993:

Mit großzügiger Unterstützung der Gemeindeverwaltung Borsdorf, unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Pfützner und der im Ort ansässigen Handwerksbetriebe, startete erstmalig ein größerer Um- und Ausbau der Fahrzeughalle. Für Einsatzkräfte und Technik wurden bessere Bedingungen geschaffen. Zwei Stellplätze mit Sektionaltoren, ein separater Umkleideraum, Zentralheizung, neue Dacheindeckung sowie Pflasterung der Einfahrten folgten.

ffw gh
Feuerwehrgerätehaus nach dem Umbau
 
Unter dem Namen „Herbstfeuer“ wurde von den Mitgliedern der FFW Zweenfurth eine Art Dorffest ins Leben gerufen, welches die Verbundenheit zwischen Bürgern und der Feuerwehr noch mehr festigen sollte. Heute ist dieses alljährlich stattfindende Fest unter dem Namen „Sommerfest“ nicht mehr wegzudenken und weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt geworden. 
 
Jahr 1994:
Die Gemeinde Borsdorf gehört zum neuen Landkreis Leipziger Land.
 
Jahr 1997:

Die Mitgliederzahlen in der Wehr stiegen stetig an. Ein gut gebrauchtes Transportfahrzeug konnte mit Investitionsfolgekosten vom Investor des neu errichteten Wohngebietes „Parthenaue Borsdorf“ beschafft werden. Ein gut gebrauchter, 4 Jahre alter Ford Transit, wurde zu einem „Mannschaftstransportwagen“ um- und ausgebaut. Zeitgleich investierte der Landkreis kräftig in eine zeitgemäße Ausstattung der Feuerwehren. So erhielten wir Einsatzkräfte digitale Funkmeldeempfänger, die Einsatzfahrzeuge ein digitales Funkmeldesystem und neue Handsprechfunkgeräte. In den Folgejahren kamen neue Schutzbekleidung und weitere Technikanschaffungen hinzu.

Der Barkas wurde abgerüstet und der Freiwilligen Feuerwehr Kohren-Sahlis (Kreis Leipziger Land) für die Sicherstellung des Brandschutzes in deren Ort übergeben.
 
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Ford Gerätewagen - Licht o. Beleuchtungsanhänger
 
Im Sommer feierten wir mit vielen umliegenden Feuerwehren unser 75-jähriges Jubiläum. Wie bereits erwähnt, erfolgte die Gründung 1921 statt 1922.
 
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75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth
Jahr 1998:

Nachdem unser Einsatzfahrzeug „Robur“ nach 21 Dienstjahren immer mehr Mängel aufzeigte, wurde dieser abgemeldet und im Landkreis an eine andere Kommune verkauft. Die Finanzlage der Gemeinde Borsdorf ließ eine Neubeschaffung nicht zu, so erhielten wir übergangsweise das Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1966, 2500L Wassertank) der Freiwilligen Feuerwehr Borsdorf, was bis 1998 hier in der Wehr große Dienste leistete. Die FF Borsdorf hatte zu dieser Zeit noch ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 im Dienst. Unter Leitung des damaligen Bürgermeister Pfützner, hat die Gemeinde finanzielle Mittel (ca. 78.000,00 DM) zum Kauf eines neuen „gebrauchten“ Löschfahrzeuges zur Verfügung gestellt. Eine Mannschaft der Wehr schaute sich auf dem deutschen Feuerwehrfahrzeug-Markt um und wurde schnell bei der Fa. Thoma aus Kenzingen fündig. Ein Fahrzeug von einer Feuerwehr aus Holland stand zum Verkauf. Es handelte sich um ein TLF 8/15 vom Typ Mercedes Benz. Das Fahrzeug erhielt nach deutscher Norm einen kompletten Neuaufbau. Das Fahrzeug hatte eine Gruppenbesatzung, Gerätefächer zur Verstauung aller Gerätschaften, einen Löschwassertank von 1500 Liter, zwei Hochdruckspritzen mit je 60m Formschlauch und eine eingebaute Heckpumpe. Das Fahrzeug hatte bis 2010 seinen Dienst verrichtet. Es war uns sehr ans Herz gewachsen.

 
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Mercedes Benz - Tanklöschfahrzeug TLF 8/15
Jahr 1999:

Kreisgebiets- und Gemeindereform, aus dem Landkreis Leipziger Land wird der Landkreis Muldentalkreis.

Ludwig Martin wird neuer Bürgermeister.

Die Gemeinde Panitzsch wird per Gesetz zur Gemeinde Borsdorf eingemeindet. Die neue Gemeinde Borsdorf hat vier neue Ortsteile: Borsdorf, Cunnersdorf, Panitzsch und Zweenfurth. Die Einwohnerzahl stieg auf über 8000. Ob Grundschule, Kindertagesstätte, Ärzte, Apotheke, Vereine, Handel und Gewerbe, alle gehörten von nun an genauso zur Gemeinde Borsdorf, wie auch eine freiwillige Feuerwehr. Der abwehrende Brandschutz in der Gemeinde wurde neu definiert.

Der Bürgermeister, als oberster Dienstherr der Feuerwehren, hatte von nun an das Sagen über drei freiwillige Feuerwehren. Der Gemeinderat beschloss dafür eine neue Feuerwehrsatzung. Eine neue Satzung regelt u.a. deren neue Bezeichnung. Aus den Freiwilligen Feuerwehren, wird die Freiwillige Feuerwehr Borsdorf mit den Ortsfeuerwehr Borsdorf, Panitzsch und Zweenfurth.

Jahr 2001:
Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001

Unmittelbar nach dem verheerenden Anschlag wurden hunderte Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungsdienstkräfte aus New York und anderen Stadtteilen an die Einsatzstelle beordert. Während der Rettungsmaßnahmen rutschten beide Türme in sich zusammen und begruben tausende von Menschen. Darunter verloren auch 343 Feuerwehrleute, 60 Polizisten, 8 Sanitäter und viele Zivilisten Ihr Leben. Bei einem organisierten Trauermarsch durch die Innenstadt von Leipzig, welcher bis zum amerikanischen Konsulat ging, gedachten Feuerwehrleute, Polizeibeamte und Rettungsdienstkräfte aus Leipzig und Umgebung den verstorbenen Kameraden und Kollegen in New York. Auch Kameraden von den Feuerwehren der Gemeinde Borsdorf beteiligten sich.

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Jahr 2002:
Tilo Melzer wird neuer Wehrleiter.

Die Zweenfurther Wehr geht neue Wege. Priorität wird auf das Anwerben von neuen aktiven Mitgliedern und auf die Gründung einer Jugendfeuerwehr gelegt. Die Gründung einer Jugendfeuerwehr erfolgte am 20. April mit 16 Kindern.

Wir feierten mit vielen umliegenden Feuerwehren unser 80-jähriges Jubiläum, verbunden mit einer Fahnenweihe. Die FFW Zweenfurth hat in Ihrer Geschichte noch keine eine eigene Fahne besessen. Bürgermeister Ludwig Martin hat die dazu benötigten finanziellen Mittel bewilligt und mit Pfarrerin Frau Förster-Blume feierlich an den Ortswehrleiter Tilo Melzer übergeben. Leider fehlte bei diesem Fest das große Feiern. Am 13. August 2002 traf die Jahrhundertflut mit voller Wucht das Muldental. Ausgelöst durch Starkregen, hatte es viele Teile des schönen Muldentales zerstört. Mit unserer Technik konnten auch wir in den Ortschaften Grimma, Püchau, Grubnitz und Canitz helfen. Aus dem Erlös unseres Sommerfestes haben wir geschädigten Feuerwehrleuten, die Hab und Gut verloren haben, einen Betrag in Höhe von 1000,00 Euro gespendet.
 
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Blasorchester der Feuerwehr Seehausen
 
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Fahnenweihe mit der Leipziger Communalgarde
 
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80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Zweenfurth
 
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Spendenübergabe an den stellv. Kreisbrandmeister R. Bunk
 
Jahr 2004-2005: 
Neu- und Umbau des Feuerwehrhauses mit Nebengebäude
Zunehmende Mitgliederzahlen, die Gründung einer Jugendwehr im Jahr 2002, fehlende Sanitäranlagen sowie die vom Gesetzgeber festgelegten Anforderungen stellten nach intensiven Beratungen zwischen den Ortswehrleitern, dem Bürgermeister Ludwig Martin und den Gemeinderäten im Jahr 2003 die Weichen für einen Um- und Anbau des Feuerwehrgerätehauses. Nachdem die Fördermittelzusage in der Gemeindeverwaltung vorlag, konnten am 23.Juni 2004 die ersten Arbeiten beginnen. Die in Eigenleistung (3448 h) der Kameraden erbrachten Abbruch – Entkernungs- und Tiefbauarbeiten bildeten die Grundlage für die darauf folgenden Bauausführungen durch die Bauunternehmen. In einer Bauzeit von nur 10 Monaten konnte hier ein knapp 300 m² großer Anbau an das zweigleisige Depot verwirklicht werden. Und so entstanden ein schmucker 40 m² großer Schulungsraum, sanitäre Anlagen, Umkleideräume, eine Werkstatt und ein 15 m² großer Raum für die Jugendfeuerwehr. Auch der Wehrleiter bekam sein eigenes Büro und hat nun aus seinem als Erker gestalteten Raum (Detailansicht) die beste Aussicht auf die Hauptverkehrsader des Dorfes. Das alte Gebäude musste komplett entkernt, das Mittelgebäude abgerissen und der gesamte Boden bis auf einen Meter unter der Straßenkante ausgehoben und trocken gelegt werden. Dabei fielen 225 Kubikmeter Bauschutt an. Örtliche Firmen halfen mit Gerätschaften und Material. Die Arbeiten die die Wehr nicht selbst erledigen konnte, wurden an ortsansässige Firmen vergeben. Als großer Vorteil bei der Baumaßnahme erwies sich die konzeptionelle Feuerwehrbedarfsplanung der Gemeinde.
 
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Gebäude vor dem Umbau
 
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Gebäude nach Fertigstellung im April 2005
 
Jahr 2010: 
Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges
Der Gemeinderat der Gemeinde Borsdorf hatte im Rahmen des Konjunkturpaketes II im März 2009 beschlossen, für die Ortsfeuerwehr Zweenfurth ein neues Löschfahrzeug vom Typ StLF 10/6 (neue Bezeichnung ab 2012: Mittleres Löschfahrzeug) zu beschaffen. Über mehrere Monate und in vielen Stunden hatte ein Gremium unserer Wehr das Fahrzeug – und Aufbaukonzept auf Papier vorbereitet, bis im September 2009 durch die Gemeindeverwaltung Borsdorf eine Ausschreibung folgte. Nach Auswertung der Angebote, ging der Auftrag im Dezember 2009 an die Fa. Rosenbauer Feuerwehrtechnik mit Sitz in Luckenwalde. In den darauf folgenden Monaten konnten im Werk zwei Rohbaubesprechungen durchgeführt werden. Mit diesem Fahrzeug steht der Zweenfurther Wehr erstmals ein DIN-Fahrzeug für den abwehrenden Brandschutz zur Verfügung. Jahrzehntelange Improvisationen haben ein Ende. Eine Besatzung mit 6 Einsatzkräften (1:5), ein 1000 Liter Löschwassertank, ein Lichtmast für Nachteinsätze, Gerätschaften zur leichten technischen Hilfeleistung und Personenrettung und vieles mehr. All diese Dinge sind zukunftsweisend um gemeinsam mit den Ortsfeuerwehren Borsdorf und Panitzsch 24 h am Tag in unserer Gemeinde Hilfe zu leisten und Brände bekämpfen zu können. Dem Bürgermeister und Gemeinderat der Gemeinde Borsdorf, den Vertretern der Fa. Rosenbauer Feuerwehrtechnik GmbH, MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb GmbH und Brandschutz Technik Leipzig GmbH ist für die sehr gute Zusammenarbeit zu danken. Die feierliche Übergabe erfolgte am 03. September.
 
ffw stlf
 
Jahr 2013: 
Übergabe eines Einsatzleitwagens
Mit großer Freude konnte unser neues Fahrzeug in der Ortsfeuerwehr bzw. Gemeindefeuerwehr in Dienst gestellt werden. Am 27.02.2013 hat der Gemeinderat der Gemeinde Borsdorf beschlossen, für den 20 Jahre alten Mannschaftstransportwagen Ersatz zu beschaffen. In Zusammenarbeit mit der Gemeindewehrleitung wurde ein Einsatzleitwagen vom Typ Opel Movano beschafft. Den Zuschlag erhielt das ortsansässige Autohaus "Autopark Borsdorf GmbH". Den feuerwehrtechnischen Auf- und Umbau übernahm die Fa. Brandschutztechnik Görlitz. Beide Unternehmen haben bestens die Bedürfnisse der Feuerwehr umgesetzt. Die feierliche Übergabe erfolgte am 07. September.
 
ffw elw
 
Jahr 2015: 
Beschaffung eines neuen Anhängers Wasserförderung
Am 30.10.2015 konnte für die Gemeindefeuerwehr ein neuer Anhänger (Aufbau Humbauer) für Wasserförderung über lange Wegstrecken angeschafft werden. Die Stationierung blieb in der Ortsfeuerwehr Zweenfurth, da wir aufgrund unserer Struktur seit 1998 über solch ein Anhängefahrzeug (Eigenaufbau der FW) verfügten. Ausgestattet ist dieser Anhänger mit einer Tragkraftspritze Typ ZL 1500 vom Hersteller Jöhstadt (Baujahr 2003 mit einer Wasserfördermenge von 1500 Liter/min), Saugschläuche für eine Wasserentnahme aus offenen Gewässern, Druckschläuche für die Bradbekämpfung sowie weitere feuerwehrtechnische Geräte zur Wasserentnahme- und förderung. Den Auftrag zur Beschaffung und für den feuerwehrtechnischen Aufbau erhielt die Fa. Anhänger Schuhknecht aus Leipzig. Der Ausgegliederte Anhänger wurde der Ortsfeuerwehr Panitzsch übergeben. Dieser soll zukünftig mit feuerwehrtechnischen Mitteln für eine Wasserwehr ausgestattet werden. 
 
TSA
 
Jahr 2020: 
Abriß und Neubau einer Fahrzeughalle
Auszug aus dem grössten Bauprojekt der Feuerwehr Zweenfurth 2018 - 2020.
Die Feuerwehr ist verpflichtet, jedes Jahr gemäß "Unfallverhütungsvorschrift Feuerwehren (UVV)" sowie "Sicherheit im Feuerwehrhaus" eine sicherheitstechnische Überprüfung durchzuführen. Dss Ergebnisprotokoll muss dem Träger der Einrichtung, hier der Kommune, übergeben werden. Dieser Vorgang wird bereits seit 1990 so praktiziert. Mit Schreiben vom November 2017 haben wir der Gemeinde Borsdorf mitgeteilt, dass in der Fahrzeughalle sich an der Vertäfelung der Holzträger, welche die Holzdecke des Kaltbodens trägt, Risse bilden. Daraufhin hat die Gemeinde reagiert und eine Maurerfirma zur Freilegung der Decke beaufttragt. Das Ergebnis war bereits sichtbar. So musste im nächsten Schritt ein Holzschutzgutachter und Statiker zur Begutachtung des Tragwerkes beauftragt werden. Im Ergebnis beider Gutachten muss mit dem Tragwerk etwas geschehen. Der Holzwurm hatte bereits gute Arbeit geleistet, die Balkenköpfe im Mauerwerk waren bereits arg beschädigt. Bei Freilegung der gesamten Holzkonstruktion wurde sichtbar, dass unsere Vorfahren gebrauchte Balken, zum Teil mit Brandschäden verbaut haben. Die Halle muss zwar nicht gesperrt werden, aber es besteht dringender Handlungsbedarf. Wie bereits in der Zeitleiste erwähnt, war die Fahrzeughalle früher eine landwirtschaftlich genutzte Scheune mit Tenne. In der Folge wurde seitens der Gemeinde geprüft, ob eine Sanierung des Gebäudes förderfähig ist, dies wurde seitens des Fördermittelgebers LRA LK Leipzig verneint, nur ein Neubau wäre förderfähig. Bürgermeister Ludwig Martin teilte die Situation dem Gemeinderat mit. Dieser war angesichts der Finanzlage nicht gerade begeistert. Eine Lösung musste dennoch her. Ludwig Martin sagte, eine Sanierung der Decke ohne Fördermittel wäre viel zu teuer und die weiterten bekannten Sicherheitsprobleme in und vor der Fahrzeughalle bleiben bestehen. Der Kreisbrandmeister wurde mit eingebunden. Er teilte mit, dass das Vorhaben beim Landkreis mit eingeordnet wird. Ca. 100.000,00 € Fördermittel stehen in Aussicht. Der Gemeinderat beauftragte am 26. Juni 2018 ein ortsansässiges Planungsbüro mit einer Planungsleistung. In diesem Zusammenhang sollten die Ausfahrt um 90 Grad in Richtung Osten gedreht, Stellplätze für 2 Einsatzfahrzeuge, 1 Anhänger und Lagerbereich mit in die Planung einfließen. Eine unmittelbare Ausfahrt auf die stark befahrene Kreisstraße ist eine tägliche Gefahr für die Einsatzkräfte, aber auch der Bewegungsraum in der Fahrzeughalle lässt zu wünschen übrig. Erste Planungsergebnisse lagen bei 150.000,00 €. Dass dieser Ersatzneubau aus Kostengründen nicht Stein auf Stein errichtet werden kann, war von Anfang an allen Beteiligten klar. Auch, dass das auf Unverständnis bei der Bevölkerung stoßen wird. Zu diesem Vorhaben war es erforderlich, die auf dem angrenzenden kommunalen Grundstück, welches wegen der neuen Ausfahrt mit in das Gesamtvorhaben einfließen soll, stehenden Bäume zu fällen. Dass dies gerade nicht für Begeisterung bei der Bevölkerung und beim Gemeinderat führte, war zu erwarten. Am 25.09.2018 wurde ein Gutachterbüro, ein Baumsachverständiger beauftragt, jeden einzelnen Baum gutachterlich zu beurteilen. Kurz, das Gutachten sagte aus, die jahrzehnte alten Linden und Kastanien zeigten Schäden auf. Drei Bäume sind zu fällen, zwei weitere Bäume könnten in ihrer Substanz erhalten bleiben. Diese mussten dem Projekt dennoch weichen. Ein Baum hätte im Baufeld gestanden und eine große Linde musste der zukünftigen Ausfahrt weichen. Um den Erhalt dieses Baumes zu sichern, fanden mit der Feuerwehr im Beisein der Gemeinde Umfahrungsversuche statt. Um hier keinen Schnellschuss zu wagen, wurde die Unfallkasse Sachsen zu einem Vorort-Termin eingeladen. Im Ergebnisbericht vom 16.11.2018 wurde aus Sicht des Versicherungsträgers die Sicherheit des gesamten Objektes beurteilt. Der Baum mittig der Ausfahrt stellt eine Gefahr dar und muss gefällt werden. Der Gemrinderat war darüber nicht glücklich. Der Bürgermeister äußerte, dass nützt jetzt nichts, die Sicherheit der Einsatzkräfte geht vor...wir werden auf den neu gestalteten Flächen wieder neue Bäume pflanzen. Ein Spezialfirma zum Fällen der Bäume wurde beauftragt, die Arbeiten begannen am 29. Februar 2019. Am 08. November 2018 stellte die Gemeinde Borsdorf einen Bauantrag. Im Jahr 2019 sollte das Projekt verwirklicht werden, leider haben wir uns zu früh gefreut. Mehrmalige Umplanungen, Einwände der Denkmalschutzbehörde, Baugenehmigungsverfahren und zweimalige Ausschreibungen (ohne Erfolg) haben uns zurückgeworfen. Die Denkmalschutzbehörde teilte mit, dass der Umgebungsschutz mit einzubeziehen ist. Das alte gegegenüberstehende Gasthofgebäude steht unter Denkmalschutz, so die Behörde. Der Bürgermeister hatte daraufhin mit dem Denkmalschutz mehrere Gespräche geführt, die nicht zum gewünschten Erfolg erzielten. Der Denkmalschutz hatte unverhätnismäßige Auflagen erteilt, so dass das Bauprojekt mehrmals umgeplant werden musste. Die Baugenehmigung mit Auflagen der Denkmalschutzbehörde erhielt die Gemeinde am 12.07.2019. Zwei öffentliche Ausschreibung folgten und brachten nicht den erwünschten Kosten. Von mehreren beteiligten Firmen hatte immer nur ein Bieter abgegeben. Die Kosten des Gesamtprojektes (mit Straßenumverlegung Waldweg) lagen weit über dem, was die Gemeinde plante (über 600.000,00 €). Das Jahr 2019 verging ohne ein Spatenstich. Mit Beginn des Jahres 2020 soll und muss gebaut werden, da die Fördermittel in Höhe von 120.000,00 € bereits an die Gemeinde Borsdorf ausgezahlt worden. So wurde das Gesamtprojekt nicht nochmals ausgeschrieben, eine Teilung in mehrere Lose (Hallenbau, Außenanlage, Umbau der Straße Waldweg) soll einen zügigen Baubeginn bringen. Nach erfolgten Ausschreibungen begann am 05. Februar 2020 eine erste Beratung mit einem Leipziger Hallenbauer. Dieser hätte eigentlich keine Kapazitäten zu bauen, möchte aber helfen..wann kann begonnen werden. Wir Feuerwehrleute waren Happy, das Warten hat ein Ende! Damit hatte keiner der Beteiligten gerechnet. So begann die Räumung der Fahrzeughalle durch die Mitglieder der Feuerwehr am 27. Februar 2020.
 
Ab 09. März mussten die Einsatzfahrzeuge für mehrere Monate einen einsatzbereiten Notstandort finden. Hier fanden wir bei unserem Feuerwehrmitglied Uwe Bernhardt ein offenes Ohr. Die Technik konnte auf seinem benachbarten Bauernhof stationiert werden. Über mehrere Monate konnte so die Einsatzbereitschaft, 17 Einsätze, abgesichert werden.
 
Hier ein Auszug aus dem eigens geführten Bautagebuch:
 
03. März Abbau des eigens errichteten Carports mit Vereinsmitgliedern
06. März Abrüstung der Sirene einschlielich Mast durch Schmiedemeister Lutz Müller
07. März Ausbau Tore
10. März Beginn Abbruch des Gebäudes
27. März Abbruch beendet
02. Juni Beginn der Tiefbauarbeiten
12. Juni Fertigstellung Tiefbauarbeiten
03. Juli Beginn Hochbau/Stahlbau
21. September Beginn Außenanlagen Ausfahrt und Umbau Waldweg
13. Oktober Fertigstellung Hallenbau
13. Oktober Fertigstellung Einfahrt und Umbau Waldweg
13. Oktober Einfahrt der Fahrzeuge in Halle
20. November Fortführung Bau Außenanlagen
08. Dezember Fertigstellung Außenanlagen
09. Dezember Einbau Beregnungsanlage für Wiese und Bäume
10. Dezember Pflanzung Bäume durch Fa. Selders
14. Dezember Gestaltung Außenanlage Steine und Erde
30. März 2021 Bepflanzung der Grünflächen durch Fa. Oppermann
 
Die Fahrzeughalle ist auf dem neuesten Stand der Technik und nach den aktuellen Vorgaben der UVV errichtet worden.
 
Die Außenanlagen bekamen 5 neue Bäume wie z. B. "Amerikanischer Tulpenbaum, Edelkastanie, Spitzahorn und Baumhasel. Die Kauf der Bäume sowie die Beregnungsanlage konnte durch Sponsorengelder gedeckt werden.
 
Abschließend möchten wir folgenden Spendern danken: Jens Hartmann KFZ Meisterbetrieb, Andreas Kunert von Kunert Dächer und Bau GmbH, Lex-Security und Feuerwerker Daniel Schlinker, Frank Habel-Heizung-Sanitär, Holger Berg Wasserbettenstudio am PC, Erd-und Tiefbau Sven Richter, Jens Berner B&B Sonnenschutzservice sowie Dieter Schubert GF ABT Pumpentechnik. Danke für die Mitgestaltung unseres Ortes. Wir danken Ludwig Martin "Bürgermeister a.D." für die Umsetzung des Baues sowie Bürgermeisterin Birgit Kaden für Fertigstellung der Gebäudeeinheit. Weiterhin richten wir einen Dank an die Gemeindeverwaltung Borsdorf und an die Gemeinderäte.
 
n fzh
 
Diese Chronik wird regelmäßig aktualisiert. Stand 2022
 

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